Mitarbeiter im Portrait

KVN als Arbeitgeber_Header
Ricarda Lott

Ricarda Lott, 44 Jahre alt, Juristin und seit 2006 bei uns

 

"Ich bin als Referentin im Unternehmensbereich Recht für das Thema Wirtschaftlichkeitsprüfung zuständig. Besonders spannend dabei ist, dass meine Arbeit manchmal detektivisches Vorgehen verlangt. So bin ich beispielsweise in der Rechtsprechung oder Fachliteratur auf der Suche nach Argumenten, welche unsere Mitglieder vor unberechtigten Regressforderungen schützen können. Bei der KVN schätze ich neben meinem interessanten Tätigkeitsfeld auch die tollen Rahmenbedingungen. Familienfreundlichkeit ist hier keine Worthülse, sondern gelebte Unternehmenskultur."

Wie sind Sie zur KVN gekommen?

Zunächst habe ich eine Ausbildung zur Arzthelferin absolviert und mich im Anschluss zu einem Jurastudium entschieden. Mein Ziel war es, Lehre und Studium zu verknüpfen. Bei der KVN sah ich eine gute Möglichkeit dafür. Ich denke, dass die mitgebrachte Kombination auch sehr interessant für die KVN war. Durch meine Zeit in der Arztpraxis kenne ich Alltagsprobleme aus eigener Erfahrung und kann dies heute gut mit meinem juristischen Wissen verknüpfen.

Was sind Ihre Aufgaben bei uns?

Bei der KVN bin ich im Unternehmensbereich Recht als Referentin tätig. Ich bin für alle Akten zuständig, die Klageverfahren im Bereich der Wirtschaftlichkeitsprüfung betreffen. Unsere Mitglieder sind dazu verpflichtet wirtschaftlich zu handeln, also bei der Veranlassung von medizinisch notwendigen Leistungen oder Arzneimitteln auch immer die Kosten im Blick zu haben. Wenn beispielsweise ein Mitglied dadurch auffällt, dass es bestimmte Untersuchungen zu oft durchgeführt oder überdurchschnittlich hohe Arzneimittelausgaben verursacht hat, kann es zu einem Prüfverfahren kommen. Endet dieses in einem Klageverfahren, ist die KVN in der Regel an diesem Verfahren beteiligt, so dass ich für die KVN Stellungnahmen abgebe und an den mündlichen Gerichtsverhandlungen teilnehme.

 

Wo dies möglich ist, versuche ich gemeinsam mit Kollegen aus anderen Fachbereichen Prüfverfahren oder Nachfragen von Krankenkassen schon im Vorfeld zu vermeiden. Hier bin ich regelmäßig in die Bewertung bestimmter Sachverhalte oder Vorgaben einbezogen und bewerte dann gesetzliche oder vertragliche Regelungen, damit Ärzte präventiv zu bestimmten Voraussetzungen, geforderten Verhaltensweisen oder einfach nur zu formellen Dingen informiert werden können. Ziel ist es, Konfliktsituationen oder Prüfverfahren gar nicht erst entstehen zu lassen. Anfragen betreffend der Wirtschaftlichkeitsprüfung erreichen mich von Kollegen innerhalb der KVN, aber beispielsweise auch von Mitgliedern oder Krankenkassen.

 

Außerdem werde ich miteinbezogen, wenn es ganz allgemein um die Einschätzungen von Sachverhalten geht, die Vertragsärzte betreffen und spezielle sozialrechtliche Fragestellungen mit sich bringen. Ich arbeite also viel mit Gesetzestexten und der hierzu ergangenen Rechtsprechung oder bewerte bei anstehenden Änderungen neue Gesetzesvorhaben im Vorfeld.

 

Ich arbeite täglich an verschiedensten Sachverhalten. Das wird auch sichtbar, wenn man mein Büro betritt. Dort findet sich eine Menge Papier, Aktenberge mit neu eingegangenen Schriftsätzen, Gesetzesbücher und Urteile, die gelesen werden möchten. Die parallele Bearbeitung der verschiedensten Themen bringt es mit sich, dass ich häufig in meinen Gedanken springen muss, aber das macht die Arbeit auch sehr abwechslungsreich.

Was macht Ihnen bei der Arbeit am meisten Spaß?

Meine Arbeit hat für mich oft "detektivischen" Charakter. Auf der Suche nach entlastenden oder hilfreichen Argumenten zur Verhinderung unberechtigter Regressforderungen gegenüber unseren Mitgliedern oder auf der Suche nach geeigneten Lösungsansatz recherchiere ich in der Rechtsprechung und Beiträgen der Fachliteratur und kombiniere Gefundenes mit meinen Ideen. Wenn die eigene Arbeit und Argumentation maßgeblich zum Erfolg beigetragen hat, weil andere und insbesondere natürlich das Gericht von einer Auffassung überzeugt werden konnten, ist das schon toll. Ganz besonders freut es mich dann, wenn ich für meine Arbeit auch von betroffenen Ärzten eine positive Rückmeldung erhalte.

 

Ebenfalls schätze ich es, dass ich sehr selbständig arbeiten kann. Ich kann frei entscheiden, wann ich welche Aufgabe erledige. Natürlich gibt es auch Fristen zu beachten, gerade in einer Rechtsabteilung, dann haben bestimmte Aufgaben natürlich Priorität. Aber grundsätzlich bin ich sehr frei in meiner Arbeitseinteilung. 

 

Eine zusätzliche Aufgabe, die mir besonders viel Spaß macht und wohl eher ungewöhnlich ist, ist die Zusammenarbeit mit unserer Pressestelle. Bei Bedarf erstelle ich Karikaturen für themenbezogene Beiträge im Niedersächsischen Ärzteblatt.  Hierbei kann ich das Wissen aus meiner beruflichen Tätigkeit und mein Hobby wunderbar verknüpfen.

Warum arbeiten Sie gerne für die KVN?

Ich schätze bei der KVN die Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeit und -ort. Ich arbeite beispielsweise zwei Mal in der Woche von zu Hause aus. Davon profitiere ich als Mutter von zwei Kindern sehr. Diese Flexibilität macht die KVN zu einem wirklich familienfreundlichen Arbeitgeber. Deutlich wird dies auch daran, dass wir hier am Standort Hannover ein Eltern-Kind-Büro haben, das bei kurzfristigen Betreuungsengpässen gebucht werden kann. Das Kind kann mit zur Arbeit gebracht werden, ohne die Kollegen zu stören. Man selbst arbeitet am Computer im Eltern-Kind-Büro, während das Kind mit Spielzeug versorgt ist. Bei Bedarf besteht sogar die Möglichkeit zum Wickeln und Schlafen. Mein Jüngster kam sehr gerne zum "Arbeiten" mit in die KVN.

 

Die KVN beteiligt sich auch einmal im Jahr am Zukunftstag. Hier können die Mitarbeiterkinder einen Tag lang das Arbeitsumfeld der Eltern kennenlernen. Mein älterer Sohn hat auch schon daran teilgenommen. Der Tag ist super geplant und es ist toll, dass die Kinder dann ein wenig mehr davon verstehen, was man so den ganzen Tag bei der Arbeit macht und was eine Kassenärztliche Vereinigung überhaupt ist.

 

Ich schätze auch die zum Teil sehr freundschaftliche Zusammenarbeit mit Kollegen. Ich habe viele Berührungspunkte zu anderen Fachbereichen, den Bezirksstellen, der Prüfeinrichtung und natürlich zu den Kollegen aus dem eigenen Unternehmensbereich. Da ist es doch schön, wenn man auch mal zusammen lachen kann.

 

Ebenfalls bietet die KVN den Mitarbeitern die Möglichkeit sich fortzubilden. Zum einen zu fachlichen Themen und zum anderen auch zu Soft Skills. So hatte ich beispielsweise die Möglichkeit in den Bereichen Präsentation, Rhetorik und Verhandeln geschult zu werden, was ich natürlich gerne in Anspruch genommen habe. Neben solchen Schulungen kann ich mich auch gut selbständig weiterbilden. Ich werde sehr gut mit juristischer Literatur versorgt. Wir haben in unserem Bereich sogar eine eigene Bibliothek mit juristischen Fachbüchern und Fachliteratur.