Pressemitteilung

KVN kritisiert Preispolitik von Praxissoftwarehersteller

KVN-Mitglieder beschweren sich über neue Preismodelle vor dem Hintergrund der Anpassung an die neuen TI-Pauschalen

 

Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) hat Praxissoftwarehersteller scharf kritisiert, die den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten höhere Kosten im Rahmen der Telematikinfrastruktur (TI) in Rechnung stellen will, die vermeintlich an die neuen TI-Finanzierungspauschalen angepasst sind.

 

„Viele Mitglieder haben sich über die schriftliche Ankündigung eines Softwareanbieters über diese neue Preispolitik bei uns beschwert. Die Einführung der neuen monatlichen Erstattungspauschalen im Rahmen der Nutzung der TI haben einige Anbieter dazu genutzt, entsprechende Dienstleistungen preislich zu erhöhen. Damit wird der gesamte Erstattungsbetrag von ihnen vereinnahmt“, sagte Nicole Löhr, Vorständin der KVN heute in Hannover.

 

Löhr weiter: „Es kann nicht sein, dass so manches Unternehmen auf der Seite der Praxissoftwarehersteller mehr Geld von den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten verlangt, um die notwendigen Wartungsarbeiten an den Konnektoren durchzuführen. Immerhin handelt es sich hierbei um einen gesetzlichen Auftrag, dessen Erfüllung nun nicht der Umsatzmaximierung einiger Anbieter dienen darf – und zwar auf Kosten der niedergelassenen Mitglieder. Außerdem sehe ich keine Mehrleistung der Unternehmen, die die gestiegenen Kosten rechtfertigt. Die kurze Fristsetzung für die Vertragsumstellung während der Sommerferien ist darüber hinaus nicht hinnehmbar.“

 

Ein Unternehmen begründete die Umstellung der Konnektoren-Verträge mit der neuen Finanzierungsvereinbarung für die TI, die das Bundesgesundheitsministerium zum 1. Juli festgelegt hatte. Danach erhalten die Praxen keine Investitionskostenerstattung mehr, sondern eine monatliche TI-Pauschale von Ihrer KV.