Rundschreiben

Stolperfallen beim eRezept vermeiden
Im Hinblick auf die verpflichtende Einführung des eRezeptes zum Jahresbeginn 2024 möchten wir auf einige Punkte noch einmal speziell hinweisen. Auch um die Anzahl an Rückläufern bzw. Rückfragen aus Apotheken und damit zusätzlichen Aufwand in der Praxis möglichst gering zu halten:
- Verordnen Sie ausschließlich Arzneimittel als eRezept.
- Nicht alle Kostenträger sind bereits an die TI angeschlossen, daher sind eRezepte zunächst nur für GKV-Versicherte möglich.
- Aktualisieren Sie Ihre Verordnungssoftware regelmäßig, verordnen Sie aus Ihrer Arzneimitteldatenbank heraus und vermeiden Sie die Übernahme von Präparaten aus alten Hausapotheken.
- Papierrezepte nutzen Sie zunächst weiterhin für:
- BtM- und T-Rezepte,
- Sprechstundenbedarf,
- Teststreifen,
- Hilfsmittel (u.a. Injektionskanülen),
- Medizinprodukte, darunter Verbandmittel,
- DiGA, enterale Ernährung,
- Blutprodukte, die nach § 47 AMG direkt an Praxen abgegeben werden,
- alle Verordnungen zulasten sonstiger Kostenträger
- Auch falls im PVS die Verordnung sämtlicher Produktgruppen für jeden in Frage kommenden Kostenträger technisch per Freitext möglich sein sollte, können derartige eRezepte ggf. von Apotheken nicht beliefert werden.
- Elektronische Verordnungen über Rezepturen sind bereits per Freitext möglich, ggf. ist hier jedoch das Muster 16 gegenüber einem eRezept vorübergehend noch vorteilhafter in der Handhabung.
- Sonderfall Macrogol: Präparate mit dem Wirkstoff Macrogol können sowohl als Medizinprodukt als auch als Arzneimittel im Handel sein. Präparate mit unterschiedlichem Status dürfen in der Apotheke nicht gegeneinander ausgetauscht Achten Sie daher bei der Verordnung auf die Produktgruppe:
- Macrogol - Arzneimittel (mit Normgröße) als eRezept möglich,
- Macrogol - Medizinprodukt (ohne Normgröße) nur über Papierrezept.
- Der Signaturvorgang muss abgeschlossen sein, bevor Patienten ein eRezept einlösen können. Erst mit der qualifizierten elektronischen Signatur wird ein eRezept im Fachdienst der gematik verfügbar, die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) empfiehlt für die Erstellung von eRezepten die Komfortsignatur.
- Ein fehlerhaftes eRezept muss gelöscht und vom Arzt neu erstellt werden. Der Token-Ausdruck ist keine Verordnung - ggf. nachträglich vorgenommene Ergänzungen und Unterschriften auf dem Token-Ausdruck sind nicht rechtswirksam. Das eigentliche eRezept ist der verschlüsselte Datensatz. Die Apotheke kann im Datensatz zwar den vertraglichen Vorgaben gemäß in geringem Umfang Angaben ergänzen, wirkliche Änderungen einer Verordnung sind jedoch nicht möglich.
- Auch Apotheken können eRezepte löschen. Es kann sinnvoll sein, rechtzeitig Kommunikationswege mit Ihrer/n Apotheke/n abzustimmen, um ggf. für beide Seiten erforderliche Rücksprachen möglichst reibungslos und zeitnah gestalten zu können. Das betrifft insbesondere das Löschen von eRezepten, beispielsweise bei widersprüchlichen, fehlerhaften oder patientenseitig nicht benötigten Verordnungen.
Umfangreiche Informationen und viele FAQ zum eRezept finden Sie hier
Informationen zum eRezept im Praxisalltag erhalten Sie hier