Rundschreiben

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat das DMP Brustkrebs überarbeitet und an den aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft unter Berücksichtigung von evidenzbasierten Leitlinien angepasst.

Die wesentlichen Änderungen möchten wir Ihnen nachfolgend vorstellen:

Mastektomie
Die Empfehlungen, bei welchem Befund die Brust teilweise oder komplett entfernt werden sollte und wann anschließend eine Strahlentherapie angezeigt ist, wurden angepasst. Bei einem multizentrischen Karzinom kann im Einzelfall auch eine brusterhaltende Therapie erwogen werden.

Operative Eingriffe im Achselbereich
Konkretisiert wurden die Empfehlungen zur operativen Entfernung der Lymphknoten im Achselbereich. So kann in bestimmten Konstellationen darauf verzichtet werden.

Chemotherapie
Die Empfehlungen, ob sich an die operative Entfernung des Brustkrebses noch eine Chemotherapie anschließen sollte, sind in Abhängigkeit vom Subtyp des Tumors und der individuellen Nutzen-Risikoabwägung präzisiert worden. Ergänzend zu klinisch-pathologischen Kriterien können auch Biomarker-Tests genutzt werden.

Nachsorgeuntersuchungen
Die Intervalle der Nachsorgeuntersuchungen wurden entsprechend der Leitlinienempfehlung ausdifferenziert.

Der Zusatz „„in der Regel“ ermöglicht im individuellen Fall sowohl einen kürzeren als auch einen längeren Dokumentationsabstand. Damit einhergehend wurde als neuer Dokumentationsparameter das Dokumentationsintervall „Halbjährlich oder häufiger/Jährlich“ aufgenommen.

Die Änderungen am DMP Brustkrebs sind am 1. Oktober 2023 in Kraft getreten. Sie finden sie in der überarbeiteten DMP-Anforderungen-Richtline auf der Internetseite des G-BA

Die KVN und die gesetzlichen Krankenkassen in Niedersachsen haben nun ein Jahr Zeit, den DMP-Vertrag Brustkrebs an die Neuerungen anzupassen.

Über die Vertragsanpassung werden wir Sie zu gegebener Zeit informieren.