Rundschreiben
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Beschluss zur stereotaktischen Radiochirurgie im BA
Stereotaktische Radiochirurgie: Vergütung ab Oktober 2023 im EBM
Der Bewertungsausschuss hat die Vergütung der stereotaktischen Radiochirurgie (SRS) zur Behandlung von interventionsbedürftigen Vestibularisschwannomen sowie von Hirnmetastasen festgelegt.
Demnach werden zwei neue Bestrahlungsleistungen in den Abschnitt 25.3.2 EBM sowie eine neue Gebührenordnungsposition (GOP) für die Bestrahlungsplanung in den Abschnitt 25.3.4 EBM aufgenommen. Die GOP 25322 ist für das erste Zielvolumen der Bestrahlung berechnungsfähig, für jedes weitere Zielvolumen kann die GOP 25323 berechnet werden. Jede Metastase beziehungsweise jedes Vestibularisschwannom stellt dabei grundsätzlich ein eigenes Zielvolumen dar.
Die neuen Leistungen im Überblick:
- GOP 25322, einzeitige stereotaktische Radiochirurgie: für das erste Zielvolumen, einmal im Krankheitsfall: 10.894 Punkte. Die GOP ist sowohl für die Bestrahlung mittels Linearbeschleuniger als auch mittels Kobalt-60-Gamma-Strahlungsquellen berechnungsfähig. Die radiochirurgische Behandlung von Lokalrezidiven innerhalb desselben Krankheitsfalls ist fakultativ enthalten. Bei Auftreten neuer Hirnmetastasen oder interventionsbedürftiger Vestibularisschwannome ist die GOP erneut für das erste Zielvolumen im Krankheitsfall berechnungsfähig.
- GOP 25323, Zuschlag zur GOP 25322 für die SRS von mehr als einem Zielvolumen: je weiterem Zielvolumen: 2.723 Punkte.
- GOP 25348, Bestrahlungsplanung IV für die SRS: einmal im Krankheitsfall: 31.773 Punkte. Analog zur GOP 25322 ist die Bestrahlungsplanung für die radiochirurgische Behandlung von Lokalrezidiven innerhalb desselben Krankheitsfalls fakultativ enthalten. Ebenso ist die GOP bei Auftreten neuer Hirnmetastasen oder interventionsbedürftiger Vestibularisschwannome erneut im Krankheitsfall berechnungsfähig.
Details zur Vergütung
Alle drei neuen Leistungen sind auch bei einer Verteilung der Strahlendosis im Rahmen der SRS auf bis zu fünf Sitzungen berechnungsfähig. Dieses mehrzeitige Vorgehen war nicht Teil der Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) und setzt eine ausführliche Begründung der medizinischen Notwendigkeit im Einzelfall voraus.
Die neuen GOP 25322, 25323 und 25348 werden außerdem in die Präambel des Abschnitts 16.1 aufgenommen und sind demnach nicht nur für Strahlentherapeuten, sondern auch für Neurochirurgen berechnungsfähig.
Hintergrund: Der G-BA hatte am 21. Juli 2022 und am 20. Oktober 2022 die Richtlinie Methoden vertrags-ärztliche Versorgung angepasst und die SRS zur Behandlung von interventionsbedürftigen Vestibularisschwannomen sowie zur Behandlung von Hirnmetastasen als neue Nummern 40. beziehungsweise 41. in die Anlage I „Anerkannte Untersuchungs- oder Behandlungsmethoden“ aufgenommen. Die Beschlüsse sind am 25. November 2022 sowie am 14. Januar 2023 in Kraft getreten.
Hinweise zur Veröffentlichung
Das Institut des Bewertungsausschusses wird die Beschlüsse auf seiner Internetseite (https://institut-ba.de/ba/beschluesse.html) und im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichen.