Vorstand Thorsten Schmidt: „Der Bundesrechnungshof hat die Mechanismen der ambulanten hausärztlichen Versorgung nicht verstanden.“
Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) hat heute in Hannover die Einmischung des Bundesrechnungshofs in die Entbudgetierung der hausärztlichen Leistungen in Zusammenhang mit dem Versorgungsstärkungsgesetzes (GVSG) scharf kritisiert.
„Der Bundesrechnungshof verkennt völlig die Lage der hausärztlichen Versorgung in den Bundesländern, wenn er behauptet, die geplante Entbudgetierung sei kein taugliches Mittel, um die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen zu stärken. Gerade das Gegenteil ist der Fall. Erst gestern hat das Statistische Bundesamt die um elf Prozent gestiegenen Praxiskosten für das Jahr 2022 veröffentlicht. Die Rabattierung durch die Budgetierung ist nicht weiter tragbar“, sagte Thorsten Schmidt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVN.
Auch die Aussage des Bundesrechnungshofs, dass die Aufhebung des Budgetdeckels für die Hausärztinnen und Hausärzte nicht die Wirtschaftlichkeit und Qualität der Versorgung fördere, sei gerade in der Wortwahl ein Schlag ins Gesicht der Hausärztinnen und Hausärzte. „Die Budgetierung hat gerade zur Terminverknappung und damit zu Leistungskürzungen für die Patientinnen und Patienten geführt. Von der Entbudgetierung profitieren die Patientinnen und Patienten, indem sie eine bessere Versorgung erhalten“, so Schmidt.
Das Fazit Schmidts: „Der Bundesrechnungshof hat die Mechanismen der ambulanten Versorgung nicht verstanden und sollte sich in Zukunft zurücknehmen.“